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Birgit Welt

Study Coach

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Menschen für lebenslanges Lernen begeistern




Wir feiern unseren 15. Geburtstag als die Adresse für berufliche und wissenschaftliche Weiterbildung in Ostwürttemberg. Unsere Geschäftsführerinnen Dr. Alexandra Jürgens und Marie Regel erklären, warum die 15 Jahren eine echte Erfolgsstory sind.

 

Was macht die akademische Weiterbildung am Graduate Campus aus? 

Jürgens: Das gleiche, was auch das große Plus der Hochschule Aalen und aller Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ist: Im Vordergrund steht die Beschäftigungsfähigkeit oder Employability, der berufliche Praxisbezug. In Deutschland gab es früher klassisch die beiden Säulen – das berufliche und das akademische Bildungssystem, die strikt voneinander getrennt waren. Wer Meister, Fachwirt oder Techniker war, musste den Beruf an den Nagel hängen, um an einer Universität oder Hochschule zu studieren. Aber meistens standen diese Menschen schon mitten im Leben, hatten Familie und Haus. Unsere Angebote machen Weiterbildung neben dem Beruf und für den Beruf möglich. 

Regel: Besonders ist auch unsere Serviceorientierung. Wir greifen auf ein breites Spektrum an Know-how zurück, das wir aus einer Hand, mit einer einzigen Ansprechperson. anbieten. Wer sich beispielsweise zum Thema Reinforcement Learning, einer Methode des Maschinellen Lernens, weiterbilden will, findet bei uns das Gesamtpaket. 

 

Was hat den Anstoß für die Gründung des Graduate Campus vor 15 Jahren gegeben? 

Jürgens: Zum einen öffnete das Landeshochschulgesetz den Zugang zum Studium für beruflich Qualifizierte. Zudem wurden die Bachelor- und Masterstudiengänge an der Hochschule eingeführt. Und schließlich hat sich der damals neu angetretene Rektor Prof. Dr. Gerhard Schneider stark für das Weiterbildungsangebot der Hochschule Aalen eingesetzt. 

 

Mit welchen Inhalten ging es an den Start? 

Jürgens: Los ging es 2009 mit dem berufsbegleitenden Bachelor-Studiengang Maschinenbau und Mechatronik.  Schon 2010 folgte der Masterstudiengang General Management MBA, dann kam praktisch jährlich ein neuer Kurs hinzu. 

 

Woher kommen die Impulse für neue Kurse? 

Jürgens: Zum einen soll das an der Hochschule Aalen vorhandene Know-how nach außen getragen werden: Hier liegen die Kernkompetenzen in den Bereichen Ingenieurswissenschaften und Informatik. Wir bekommen die Bedarfe aber auch von den Firmen zurückgespiegelt, für die wir Inhouse-Seminare und -lehrgänge anbieten. Was große Unternehmen für die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter benötigen, können wir in unseren Angeboten dann auch kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie der Öffentlichkeit zugänglich machen. Bei vielen KMU ist nicht bekannt, dass ihnen Mittel aus dem Qualifizierungschancengesetz zur Verfügung stehen, die sie nur abrufen müssen. 

Regel: Im Vordergrund stehen das Re-Skilling sowie das Up-Skilling. Beim Up-Skilling geht es darum, Menschen mit zusätzlichen Fähigkeiten für die berufliche Tätigkeit fit zu machen. Beispielsweise werden für Ingenieurjobs zusätzlich zum technischen Können Kenntnisse in Software Engineering oder Data Science vermittelt. Bei Re-Skilling ändert sich das ganze Job-Profil, neue Fähigkeiten sind gefragt. Ein gutes Beispiel ist der Abschied vom Verbrennungsmotor in vielen Industriebetrieben – hier helfen neue Kenntnisse im Bereich E-Mobilität aber auch Programmierung. 

 

Sicherlich sind es jetzt mehr Studierende als vor 15 Jahren. 

Jürgens: Zum Start waren es 20 bis 25 Studierende. Heute studieren alleine 350 Personen unsere Bachelor- und Masterstudiengänge. Dazu kommen die zahlreichen weiteren, teils kleinteiligen Angebote. Es können ja Module aus Studiengängen einzeln belegt werden, es gibt Online-Nachmittagskurse, Zertifikatslehrgänge, Einzelstunden und vieles mehr. Gleich geblieben ist das Alter der Studierenden, das meist zwischen Mitte 30 und Anfang 50 liegt. Alle verfügen über Praxis- und Anwendungsbezug und bringen oft auch Projekte aus ihrem Berufsalltag mit ein 

Regel: Heute ist wie damals ein Schwerpunkt, Ingenieuren Software- und Programmierkompetenzen zu vermitteln. Erfolgreiches Beispiel ist der Studiengang Master Digitale Technologien und Software Development, dessen erste Semester wie ein komprimiertes Grundstudium Informatik aufgebaut ist. Manche Firma schicken ganze Gruppen in einen Masterstudiengang des Graduate Campus. Die Firmen möchten Praxisbezug und den können wir liefern.  

 

Wie haben sich die Lehrformate geändert? 

Jürgens: Extrem. Als wir 2009 starteten, lief noch alles in Präsenz. Heute ist der Präsenz-Anteil gering, auch wenn weiterhin Räumlichkeiten, etwa Labore, der Hochschule Aalen genutzt werden. Das Format Live Online, bei dem Lehrende und Studierende online zusammengeschaltet sind, hat sich als Standard etabliert. Hinzu kommt die von uns entwickelte Plattform-Technologie. Das Digital Learning Team des Graduate Campus produziert selbst hochqualitatives Material – nicht nur Videos, sondern interaktive Lernwelten, ein neues Lernerlebnis, das zeit- und ortsunabhängig funktioniert. Sie können zum Beispiel morgens um 2 Uhr das Managementsystem Six Sigma erlernen, mit Paypal bezahlen und direkt starten. 

Regel: Das asynchrone E-Learning, bei dem die Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden findet zeitlich versetzt stattfindet, hat großen Auftrieb erfahren. Ein Beispiel ist das von uns aufgesetzte Kursangebot rund um Software Security. 

 

Gibt es Weiterbildungsangebote, die im Trend sind? 

Regel: Manche Inhalte sind zeitweise sehr gefragt, derzeit sind das sicher KI-Technologien. Wir waren immer als Graduate Campus immer Vorreiter. Manche unserer Angebote liefen langsam an und setzten sich dann – auch durch veränderte Rahmenbedingungen – stark durch. Elektromobilität ist ein solches Thema, das erlebte einen richtigen Boom. Inzwischen ist es aber in der Breite angekommen und nimmt ab. 

 

Was macht das Team des Graduate Campus aus? 

Jürgens: Wir sind derzeit mehr als 20 Frauen im Team. Es zeigt sich einfach: Das Thema Weiterbildung ist weiblich (lacht). Wir bieten die Möglichkeit, Arbeit flexibel und nach der eigenen Situation und Wünschen zu gestalten, deswegen stimmt der Teamgeist.  

 

Was waren schöne Erlebnisse in 15 Jahren Graduate Campus? 

Jürgens: Da gibt es extrem schöne Geschichten und Erfolgsstorys. Einige unserer Absolventen sind mittlerweile CEOs, andere haben die wissenschaftliche Karriere weiterverfolgt und promoviert. Am berührendsten finde ich, wenn es Menschen über den Hauptschulabschluss und den beruflichen Aufstieg oder den zweiten Bildungsweg bis zum akademischen Studium schaffen. Manche sagen: Bei mir in der Familie und im Freundeskreis hat sonst niemand studiert – da geht mir das Herz auf.  

 

Was sind Zukunftspläne? 

Jürgens: Ein Anliegen, das wir verfolgen, ist das Thema Weiterbildung in Aalen und der Region noch sichtbarer machen. Dafür arbeiten wir auch mit anderen Bildungsträgern zusammen. Wir wollen positive Lernerfahrungen schaffen und Menschen für lebenslanges Lernen begeistern.  

 

 

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