Technik für BWLerin ohne technisches Grundwissen
Katharina Berger ist Global Commodity Managerin bei der BSH Hausgeräte GmbH am Standort Dillingen. Sie ist international für den Einkauf aller technischen Kunststoffe für verschiedenste Haushaltsgeräte zuständig. Wieso sie freitags immer um 14 Uhr Feierabend machte und nach Aalen fuhr, erzählt sie uns im Interview.
„Nach meinem BWL-Bachelorabschluss 2017 in Industrie an der DHBW in Heidenheim bekam ich direkt die Chance in den Einkauf für Kunststoff-Rohmaterial einzusteigen. Bereits im ersten Jahr stieß ich allerdings an meine Grenzen, was technisches Wissen anbelangte. Daher entschloss ich mich relativ schnell, ein technisches Masterstudium neben dem Beruf zu beginnen.“
Wo studieren? Für die Auswahl des Studienplatzes, habe sie viel im Internet recherchiert, einige berufsbegleitende Hochschulen in Stuttgart und München angeschaut und sich Rat bei Freunden geholt. Von diesen kam auch der Tipp mit der Graduate School Ostwürttemberg. „Da ich zu dieser Zeit noch zuhause in Herbrechtingen gewohnt habe, habe ich mich für wohnortnahes Studieren an der Hochschule Aalen über die Graduate School Ostwürttemberg entschieden. Die Hochschule Aalen hat zudem einen sehr guten Ruf.“
Wieso Master Technikmanagement? „Entscheidend war, dass kein technisches Grundwissen notwendig ist. Mir hat sehr imponiert, dass in diesem Studiengang Grundlagen des technischen Studiums gelehrt werden. Mit dem Technikmanagementstudiengang habe ich sehr viel technisches Grundverständnis gewonnen. Als Wirtschaftswissenschaftlerin erwarb ich Grundlagen in Ingenieurswissenschaften und lernte technische Prozesse und Betriebsabläufe zu optimieren und technische Systeme zu managen.“
Als großen Vorteil sieht Katharina Berger, dass die Prüfungsleistung direkt nach einem Vorlesungsblock erfolgte. „So kommt nicht geballt alles am Ende eines Semesters“. Vielmehr folgt ein intensives Lernen zu den einzelnen Inhalten. Der Austausch mit den anderen Studierenden, das gemeinsame Lernen und vor allem zusammen durch die Prüfungsphase zu kommen, hat Katharina Berger sehr geholfen und motiviert.
Schaffe ich das? Natürlich gelangt man gerade in den Prüfungszeiten oftmals unter hohen Druck. „Ab und zu traten schon leichte Zweifel auf: Schaffe ich das? Vor allem die Masterarbeitsphase, die bei mir Anfang 2020 mit Corona begann, war sehr kräftezehrend“, erzählt die 25-Jährige rückblickend.
Unterstützung von außen gab es auch: „Mein Arbeitgeber, die BSH Hausgeräte GmbH, unterstützte mich finanziell und durch Bildungsurlaub während eines Vorlesungsblocks in einer Arbeitswoche. Es ist wichtig, dass dein Arbeitgeber mit einem berufsbegleitenden Studium einverstanden ist. Gerade wenn es um die Prüfungsphase oder die Abschlussarbeit geht. Hier ist ein nachsichtiger Chef sehr viel Wert.“ Und freitags galt es dann immer um 14 Uhr Feierabend zu machen und ab nach Aalen zur Vorlesung zu düsen.
„Aber man muss schon einiges an Selbstmotivation aufbringen, um sich auch nach einem vollen Arbeitstag abends noch an den Schreibtisch zu setzen“, blickt Katharina Berger zurück. Hierfür ist ein funktionierendes Umfeld mit Familie und Freunden sehr wichtig. Ihr Tipp, “einfach zwei Jahre durchziehen und den Master in der Tasche haben!“
Wie hat sich die Weiterqualifizierung im Berufsleben ausgewirkt? Fachlich habe es auf jeden Fall sehr weitergeholfen, beispielsweise in technischen Diskussionen mit Entwicklern. Persönlich steht eine neue Tätigkeit bei der Robert Bosch GmbH in Feuerbach an. „Ich denke, der Master als Background, hat für mich mit zu diesem Weg beigetragen.“
Abschließend … „ist ein Studium an der Graduate School Ostwürttemberg sehr zu empfehlen. Alle Mitarbeitenden sind sehr hilfsbereit und standen einem während des Studiums in allen Fragen zur Seite. Mein persönliches Highlight, war die Auslandsstudienwoche, die in der Regel einmal im Studium stattfindet.
Wir waren Anfang 2019 in Bloemfontein in Südafrika und in einem landestypischen Reservat untergebracht. Abends schlossen wir uns einer Gruppe von Niederländern an, die Geburtstag feierten. Dazu wurden wir herzlich eingeladen. Dafür wurden wir mit niederländischem Schlager beglückt. Von uns bekamen sie im Gegenzug den Song „Beate“ von Lorenz Büffel zu hören. Es war eine unvergessliche Zeit.“
Foto: cmc Daniel Paus
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